29. Januar 2024
Den Auftakt unserer Reihe bildete die Frage „Wo erinnern?“ – ein Gespräch über zivilgesellschaftliches Engagement und die Gedenkstättenarbeit in Niedersachsen. Die Debatte zeigte eindrucksvoll, wie wichtig lokale Initiativen und zivilgesellschaftliche Akteure für das Erinnern sind. Besonders hervorgehoben wurde, dass Gedenkorte nicht nur Orte des Rückblicks, sondern auch Räume für demokratische Bildung und gesellschaftliche Teilhabe sein müssen. Die Beiträge machten deutlich: Erinnerungskultur braucht nicht nur staatliche Institutionen, sondern lebt vor allem durch Menschen, die sich vor Ort engagieren.
16. September 2024
Unter dem Titel „Was erinnern?“ widmeten wir uns den historischen und gegenwärtigen Formen von Antisemitismus, Rassismus und menschenverachtender Gewalt. Gemeinsam mit unter anderem Tahir Della, Mario Franz, Dr. Elke Gryglewsky und Mark Terkessidis diskutierten wir, wie Erinnerungspolitik auch die Geschichte der Kolonialverbrechen, der Migration sowie die Perspektiven marginalisierter Gruppen einbeziehen kann. Der Impulsvortrag von Herrn Terkessidis verdeutlichte, dass Erinnerungskultur nicht statisch ist, sondern ein dynamischer Prozess, der sich mit gesellschaftlichen Realitäten verändern muss. Diese Veranstaltung hat den Anspruch gestärkt, multiperspektivisch und intersektional zu erinnern – jenseits eines eindimensionalen Geschichtsbildes.
21. Oktober 2024
Der dritte und abschließende Abend stand unter der Fragestellung „Wozu erinnern?“ und fokussierte die Verbindung zwischen Erinnerungskultur, Rechtsextremismus und der gegenwärtigen Krise der Demokratie. Besonders bewegend war der Beitrag von Ibrahim Arslan, Überlebender des rassistischen Brandanschlags in Mölln, der eindringlich für ein Gedenken warb, das die Stimmen der Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. Wir sprachen u.a. mit Dr. Hannah Peaceman und Ibrahim Arslan darüber, wie Erinnerung politisch verteidigt und für demokratische Bildung fruchtbar gemacht werden kann. Die Veranstaltung zeigte klar: Eine lebendige Erinnerungskultur ist kein Selbstzweck, sondern ein Bollwerk gegen das Vergessen, gegen Hass und Demokratieverachtung.
Diese Veranstaltungsreihe hat deutlich gemacht: Erinnerungskultur ist nicht abgeschlossen – sie ist eine dauerhafte gesellschaftliche Aufgabe. Sie muss sich aktuellen Herausforderungen stellen, neue Perspektiven zulassen und Räume für Beteiligung schaffen. Ich danke allen Podiumsgästen, Teilnehmerinnen und Mitorganisatorinnen, insbesondere meinem Kollegen Stefan Politze, für das gemeinsame Engagement. Die Impulse aus dieser Reihe werden wir mitnehmen in unsere parlamentarische Arbeit – und hoffentlich darüber hinaus in viele weitere gesellschaftliche Debatten.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzliche bei allen Teilnehmer*innen, Fachexpert*innen und Mitwirkenden bedanken!