Statement:Grüne: Keine Einstellung des Verfahrens im Fall Lorenz ohne vollständige Ermittlungen!

Nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf Lorenz A. am Ostersonntag in Oldenburg bewertet die Staatsanwaltschaft derzeit abschließend den Sachverhalt. Ob es zu einer Anklage wegen Totschlags kommt, soll offenbar bald entschieden werden. Dazu sagt Lena Nzume, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen aus Oldenburg:

Ich begrüße ausdrücklich die umfangreichen Ermittlungen, die es zu den tödlichen Schüssen auf Lorenz bisher gegeben hat. In diesem Zusammenhang ist und war es auch wichtig, dass sich Ministerpräsident Lies und Innenministerin Behrens für umfassende Ermittlungen stark gemacht haben. Wir Grüne haben immer wieder unterstrichen und tun das auch jetzt wieder: Eine zügige und umfassende Aufklärung der Vorgänge an Ostern in Oldenburg ist im Interesse der Polizei.

Unsere klare Erwartungshaltung an das Verfahren ist, dass es keine voreilige Einstellung des Verfahrens gibt, solange die Ergebnisse zentraler Ermittlungsinstrumente ausstehen. Dazu zählen ein Sachverständigengutachten zum Schusswaffeneinsatz, ein Gutachten zum möglichen Pfefferspray-Einsatz und die 3D-Rekonstruktion des Tatorts durch das Landeskriminalamt.

Der Anwalt der Mutter von Lorenz beklagt, dass ihm als Vertreter der Familie bislang keine vollständige Akteneinsicht gewährt wurde. Erst wenn das geschieht und ihm ausreichend Zeit für eine Stellungnahme gegeben wird, ist ein fairer Ablauf gewährleistet. Bis Gutachten, Rekonstruktion und vollständige Akteneinsicht vorliegen, lassen sich die Geschehnisse am Tatort unserer Ansicht nach nicht umfassend beurteilen. Deswegen erwarten wir, dass die Ermittlungsbehörden vollständig, unabhängig und transparent aufklären und dass das Verfahren nicht eingestellt wird, solang nicht alle nötigen Elemente der Ermittlungen vorliegen.